Zwei Schulen, zwei Abende voller Einblicke

In Oberpullendorf präsentierten sich gleich zwei Schulen mit ihren Tagen der offenen Tür. Das Franz-Liszt-Gymnasium und die HAK/HAS Oberpullendorf öffneten ihre Türen, um ihr Bildungsangebot, ihre Schwerpunkte und ihre Schulgemeinschaft vorzustellen. Beide Veranstaltungen zogen viele interessierte Jugendliche sowie Eltern an und boten Einblicke in Unterricht, Projekte und das schulische Miteinander.

Franz-Liszt-Gymnasium: Lernen erleben, Gemeinschaft zeigen

Das Gymnasium öffnete von siebzehn bis zwanzig Uhr und bot ein vielseitiges Programm für Volks- und Mittelschülerinnen und -schüler sowie deren Eltern. Direktor Markus Neuhold betonte die Bedeutung des Abends: „Für unsere Schule ist es wichtig, dass wir unser breites und qualitätsvolles Bildungsangebot nach außen bringen.“ Ein Schwerpunkt war das Kennenlernen der Schule „von innen“, wobei viele aktive Schülerinnen und Schüler mitarbeiteten.

In den Fachbereichen standen interaktive Stationen im Mittelpunkt. Im Physik- und Chemiesaal wurden Experimente durchgeführt, während im Informatikraum Mikrobits, Logikrätsel und Roboter zum Ausprobieren bereitstanden. Professor Gernot Beck, Mitorganisator des Abends, hob besonders die beliebten Mitmachstationen hervor: Bewegung und Sport, Informatik sowie naturwissenschaftliche Experimente.

Neben den Fachpräsentationen lernten Besucherinnen und Besucher auch soziale Projekte kennen. Neuhold verwies auf das „Study Buddies“-Programm, in dem ältere Schülerinnen und Schüler kostenlose Lernunterstützung anbieten – eine Alternative zur klassischen Nachhilfe.

Auch die sprachlichen und kulturellen Schwerpunkte wurden vorgestellt. Der ehemalige „pannonische Zweig“ mit Ungarisch, Kroatisch, Romanes und Hianzisch und wurde unter dem Motto Mi4Mi präsentiert. Das Gymnasium verstehe sich als moderne, zukunftsorientierte Schule, so Neuhold: „Wir versuchen unser Angebot immer wieder zu adaptieren und am Puls der Zeit zu bleiben.“

Zusätzliche Aufmerksamkeit erhielt die integrierte Blutspendeaktion, die bereits zum dritten Mal durchgeführt wurde. Koordinator Benjamin Skolik vom Roten Kreuz unterstrich den Nutzen sozialer Verantwortung: „Gerade in Zeiten wie diesen ist Blut sehr wichtig. Und die jungen Menschen motivieren wir, etwas Gutes zu tun.“ Auch viele Eltern nutzten die Gelegenheit zur Spende.

570 Schülerinnen und Schüler besuchen aktuell das Gymnasium. Zahlreiche Guides führten die Gäste durch die Räume und erzählten aus ihrem Schulalltag. Für die kommende Anmeldephase verwies das Gymnasium auf den Beginn am 16. Februar 2026.

HAK/HAS Oberpullendorf: Wirtschaft, Praxis und moderne Ausbildung

Wenige Tage später präsentierte sich die HAK/HAS Oberpullendorf mit ihrem Abend der offenen Tür. Gleich zu Beginn zeigte die Schulband das musikalische Angebot der Schule. Direktorin Sonja Hasler stellte die Schwerpunkte vor: Sprachen, Naturwissenschaften, Übungsfirmen, Entrepreneurship, Medienarbeit und Ethikunterricht. Besonders beliebt war der Verkaufsstand der Schülerfirma – die „Junior Company“ bot Mehlspeisen und Kaffee an.

Die gesamte Schule war in Erlebnisstationen verwandelt. Schülerinnen und Schüler erklärten Abläufe in der Übungsfirma, zeigten Buchhaltungsübungen, programmierten Roboter oder präsentierten Projekte für „Jugend Innovativ“. Guides führten die Gäste durch das Haus und beantworteten Fragen zu Unterricht und Schulalltag. Hasler betonte den pädagogischen Effekt: Selbstbewusstsein und Auftreten würden an diesem Tag gezielt geübt.

Ein eigener Schwerpunkt galt der Abend-HAK, die berufstätigen Erwachsenen eine kaufmännische Ausbildung ermöglicht. Leiter Norbert Liebentritt erklärte die Besonderheiten: kostenloser Unterricht, Matura in vier Jahren und flexible Lernzeiten. Rund fünfzig Studierende besuchen derzeit die Abendschule.

Auch die Sprachen- und Medienangebote wurden vorgestellt. Spanischdialoge, Medienraumübungen und Wirtschaftsprojekte zeigten die Vielfalt des Sprachunterrichts. Naturwissenschaftliche Fächer präsentierten Arbeitsaufträge, Freiarbeit und technische Ausstattung.

Schülerinnen berichteten, warum sie die HAK empfehlen: praxisnahe Ausbildung, wirtschaftliche Kompetenz und ein freundliches Lernklima. Die Direktorin verwies zudem auf die vielen Erasmus-Projekte, die Auslandserfahrungen und Praktika ermöglichen.

Beide Schulen zeigten bei ihren Veranstaltungen ein umfassendes und lebendiges Bild ihres Angebots – das Gymnasium mit starkem naturwissenschaftlichem, sprachlichem und sozialem Fokus, die HAK/HAS mit praxisorientierter Wirtschaftsausbildung und internationaler Ausrichtung. Die Abende machten deutlich, wie vielfältig und modern schulische Bildung in Oberpullendorf heute gestaltet wird.

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