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Stammzellspende: Ein einfacher Schritt, der Leben retten kann

02.12.2025

Stammzellspenden sind für viele Menschen mit Leukämie oder seltenen Blutkrankheiten die einzige Chance auf Heilung. Damit Betroffene rechtzeitig einen passenden Spender finden, braucht es jedoch eine möglichst große Zahl registrierter Spenderinnen und Spender. Die Organisation Geben für Leben – Leukämiehilfe Österreich engagiert sich seit mehr als 25 Jahren dafür, Menschen zur Typisierung zu motivieren. Auch im Burgenland sind in den vergangenen Monaten mehrere Aktionen durchgeführt worden – mit spürbarem Erfolg.

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Warum Stammzellspenden so wichtig sind

Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Menschen ein passendes genetisches Profil teilen, liegt bei eins zu 500.000 bis eins zu einer Million. „Ungefähr nur siebzig Prozent der Patientinnen und Patienten finden weltweit einen passenden Spender“, erklärt Dr. Barbara Pelzmann von Geben für Leben. Der Rest bleibt ohne lebensrettende Transplantation.

Der Verein arbeitet daher daran, die internationale Datenbank zu vergrößern – insbesondere mit jungen und gesunden Menschen, die als Spender infrage kommen. Österreichweit verfügt die Organisation mittlerweile über mehr als 200.000 registrierte Personen. Seit Beginn der Aktivitäten im Burgenland im Jahr 2018 wurden bereits rund 8.000 Typisierungen durchgeführt und über 40 tatsächliche Spenden vermittelt.

Für einige Betroffene wurde dadurch bereits ein neues Leben möglich – darunter ein Bub in Uruguay, der vor wenigen Wochen Stammzellen einer Spenderin aus Markt Neuhodis erhielt.

Eine Geschichte, die bewegt – die Wurzeln des Vereins

Der Ursprung von Geben für Leben reicht in die 90er Jahre zurück. Die Vorarlbergerin Herlinde Marosch suchte damals verzweifelt nach einem Spender für ihre an Leukämie erkrankte Nichte. Gemeinsam mit Freundinnen organisierte sie erstmals große Typisierungsaktionen. Bereits im ersten Jahr ließen sich mehr als 1.500 Menschen typisieren. Aus persönlichem Engagement entstand ein Verein, der heute Österreichweit tätig ist.

Wie eine Typisierung funktioniert

Die Registrierung ist unkompliziert: „Ein Wangenabstrich genügt“, so Pelzmann. Dabei wird das sogenannte HLA-Muster bestimmt, ein genetisches Profil mit zwölf relevanten Merkmalen. Stimmen diese mit jenen eines Patienten überein, kann eine Spende erfolgen.

Die eigentliche Stammzellspende ähnelt in den meisten Fällen einer Blutspende. Spenderinnen und Spender erhalten zuvor einen Wachstumsfaktor, der die Bildung weißer Blutkörperchen anregt. Am fünften Tag werden die Stammzellen über ein medizinisches Gerät aus dem Blut gefiltert. Die Knochenmarkspende, die in Vollnarkose erfolgt, ist seltener und dauert etwa eine halbe Stunde. Der Körper bildet das entnommene Material rasch nach.

Zu den Voraussetzungen zählen Volljährigkeit, ein Alter bis 25 Jahre und ein guter allgemeiner Gesundheitszustand.

Engagement im Burgenland – Beispiel Gymnasium Oberpullendorf

Besonders eindrucksvoll zeigt sich die Wirkung von Bildungsarbeit am Franz-Liszt-Gymasium Oberpullendorf. Dort organisierte der Fit4Future-Zweig im Frühjahr eine Typisierungsaktion für Maturantinnen, Maturanten und junge Lehrkräfte. „Eine Spende hat bereits gepasst – das ist eine sehr erfreuliche Geschichte“, berichtet Koordinator Benjamin Skolik. Die Schule plant, solche Aktionen regelmäßig zu wiederholen.

Auch ehemalige Schülerinnen zeigen, welche Bedeutung die Aufklärung hat. Eine junge Frau schilderte, wie sie trotz großer Angst vor Nadeln ihre Typisierung absolvierte: Die Aussicht, „einem Menschen eine zweite Chance im Leben schenken zu können“, habe für sie alles überwogen.

Nächste Möglichkeiten zur Typisierung

Die kommenden Aktionen im Burgenland finden am 7. Dezember, von 17:30 bis 19.30 im Gasthof Kummer in Podersdorf am See statt. Eine weitere Möglichkeit bietet sich am 12. Dezember, von 9 bis 12 Uhr in der Kaserne Güssing des Jägerbataillons 19.

Jeder Wangenabstrich kann der erste Schritt zu einer lebensrettenden Spende sein – vielleicht für jemanden in der Nachbarschaft, vielleicht für ein Kind auf einem anderen Kontinent.


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