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Goldenes Kleeblatt 2025: Ein Abend voller Emotion, Engagement und gelebter Friedensarbeit

09.12.2025

Kürzlich wurde in der KUGA das neue Buch zum Literaturwettbewerb „Goldenes Kleeblatt gegen Gewalt“ präsentiert – ein Projekt, das weit über das Burgenland hinausstrahlt und seit Jahren Menschen verbindet, die sich für Frieden, Respekt und ein wertschätzendes Miteinander einsetzen.

Die Veranstaltung, erstmals federführend organisiert von Theresa Jungwirth von der Kinder- und Jugendanwaltschaft sowie Karina Ringhofer vom Hauptreferat Gesellschaft, war gleichzeitig ein besonderer Moment des Übergangs: Für Christian Reumann, der 33 Jahre lang Kinder- und Jugendanwalt des Burgenlandes war, bedeutete sie die letzte öffentliche Veranstaltung seiner aktiven beruflichen Laufbahn.

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Musikalisch begleitet von JazzThat und moderiert von ORF-Moderator Martin Ganster bot die Präsentation einen stimmungsvollen Rahmen, der zeigt, wie stark dieses Projekt in der Region verankert ist. Im Mittelpunkt stand die Publikation 2025 – liebevoll gestaltet, illustriert von der Künstlerin Manu Tober und gefüllt mit Texten junger und erwachsener Autor:innen aus aller Welt. Der internationale Wettbewerb, der jedes Jahr unter einem neuen Themenschwerpunkt steht, vereint Kurzgeschichten, Märchen, Fabeln oder Science-Fiction – heuer zum Thema „Frieden schaffen“.

Ein Projekt mit globaler Resonanz – und regionaler Herzensarbeit

Theresa Jungwirth erinnerte im Gespräch mit Radio-MORA-Redakteurin Gerlinde Stern-Pauer daran, wie groß die Resonanz mittlerweile ist: Einsendungen kommen aus allen Teilen der Welt – sogar aus Südamerika. Die Themen kreisen stets um Frieden, Krieg, Zusammenhalt und soziale Verantwortung. Eine Jury liest, bewertet und prämiert die besten Beiträge, die später im Buch veröffentlicht werden. Der Erlös kommt wie jedes Jahr sozialen Einrichtungen zugute.

Für Christian Reumann war dieser Abend ein besonders emotionaler. „Dass sich die Veranstaltung so stark auf mich konzentriert hat – das war unglaublich berührend“, sagte er sichtlich bewegt. Seine Kolleginnen Teresa und Nina, so betonte er, hätten diese Präsentation „wirklich großartig“ organisiert. Zahlreiche Besucher:innen seien gekommen, „weil sie mich mögen“, sagte er mit einem Lächeln – ein stilles Zeichen für die Wertschätzung, die das Projekt über Jahrzehnte aufgebaut hat.

Christian Reumann

Stimmen aus der Kleeblatt-Familie

Dass „das Kleeblatt“ weit mehr ist als ein Literaturwettbewerb, wurde im zweiten Teil des Abends deutlich: Kolleg:innen und Wegbegleiter:innen sprachen über die Bedeutung des Projekts – und über Reumanns Wirken.

Beate Zinggl-Pauer beschrieb „das Kleeblatt“ als „großartige Initiative, die Demokratie, Frieden und grundlegende Werte unserer Gesellschaft stärkt“. Juristin Nicole Schlaffer hob hervor, wie wichtig es sei, jungen Menschen eine Stimme zu geben und Gewalt in all ihren Formen sichtbar zu machen. Moderator Martin Ganster sprach offen über seinen persönlichen Zugang: „Der Grundgedanke ist Frieden, Konfliktlösung, ein respektvolles Miteinander. Und das tragen alle, die hier dabei sind, auch ganz persönlich in sich.“

Diese Atmosphäre – herzlich, reflektiert und getragen von Menschen, die „das Herz am richtigen Fleck haben“ – war auch während der Präsentation deutlich spürbar.

Ein Abend der Begegnung – und des Ausblicks

Auch Landtagspräsidentin a.D. Verena Dunst zeigte sich bewegt. Für sie markierte der Abend „das offizielle Ende einer Ära“. Seit 2000 habe sie eng mit Christian Reumann zusammengearbeitet: „Wir hatten immer das Ziel, Demokratie, Frieden und eine positive Entwicklung für Kinder und Jugendliche zu stärken.“ Wichtig sei nun, dass das Projekt weitergeführt werde – „auch ohne uns zwei“.

Autor und Jurymitglied Wolfgang Millendorfer, der seit fast zwei Jahrzehnten Teil der „Kleeblatt-Familie“ ist, betonte die besondere Energie des Projekts: Die Texte würden oft zum Nachdenken anregen, aber ebenso „Aufbruchsstimmung und Hoffnung“ transportieren. Deshalb sei für ihn klar: „Ich mache unbedingt weiter.“

Landtagsabgeordneter Christian Drobits (SPÖ) erinnerte in seinem Statement daran, wie notwendig Präventionsarbeit gegen Gewalt bleibt: „Gerade die sozial Schwächsten sind am stärksten betroffen.“ Das Goldene Kleeblatt sei daher ein unverzichtbarer Beitrag für eine gewaltfreie Zukunft.

Ein starkes Zeichen für ein friedliches Miteinander

Die Präsentation 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, wie Kunst, Literatur und gesellschaftliches Engagement zusammenwirken können. Das Goldene Kleeblatt bleibt ein Projekt, das Menschen verbindet, das Mut macht und daran erinnert, wie wichtig es ist, Konflikte friedlich zu lösen – und wie zentral der Wert „Gewaltfreiheit“ für das Zusammenleben ist.

Und vielleicht ist genau diese Mischung – Emotion, Ernsthaftigkeit und Hoffnung – das Geheimnis der „Kleeblatt-Familie“, die Jahr für Jahr wächst.


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