Kultur im Wohnzimmer der Pannonischen Tafel
10.11.2025
Vor kurzem lud die Pannonische Tafel Oberpullendorf zu einem besonderen Kulturabend ein. In Wohnzimmeratmosphäre trat die niederösterreichische Liedermacherin und Kabarettistin Gianna Rose auf. Ihr Programm „Von Postlern und Vibratoren – und der Lieferung zum Glücklichsein“ verbindet Musik, Humor und Alltagsbeobachtungen mit Themen wie Selbstliebe, gesellschaftliche Normen und zwischenmenschliche Begegnungen.
„Es ist mein erstes Musik-Kabarett-Programm. Ich möchte damit Tabus brechen – vor allem, wenn es um den eigenen Körper geht – und das alles auf eine humorvolle Art“, sagte Gianna Rose. Die Veranstaltung fand bei freiem Eintritt statt. Besucherinnen und Besucher konnten das Programm gegen eine freiwillige Spende genießen. Für das leibliche Wohl sorgten Mitarbeiterinnen der Tafel mit einem Buffet unter dem Motto „Taste the Waste“.
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Kultur für alle
Die Idee, Kultur dorthin zu bringen, wo Menschen sich begegnen, steht im Mittelpunkt der Initiative der Pannonischen Tafel.
„Kultur soll für alle möglich sein. Auch wer kein Geld hat, soll die Möglichkeit haben, Kunst zu erleben“, betonte Heidi Klug, Mitarbeiterin der Tafel. Auch die Obfrau Andrea Roschek sieht darin einen wichtigen Bestandteil der Arbeit des Vereins: „Wir finden es wichtig, dass Kultur immer zugänglich ist – für alle Einkommensschichten. Sie hilft, sich zu entspannen, sich gut zu fühlen und andere Menschen zu treffen.“ Rund zwei Stunden lang sorgte Gianna Rose mit Musik und Witz für einen Abend, der viele zum Lachen, aber auch zum Nachdenken brachte.

Gemeinschaft und Nähe
Die Künstlerin erzählte in ihrem Programm Geschichten aus dem Alltag – vom Online-Dating über technische Missgeschicke bis hin zu kleinen Momenten des Glücks. „Ich möchte zeigen, dass man gesellschaftliche Normen nicht zu ernst nehmen muss. Man kann sie brechen und trotzdem charmant bleiben“, sagte Gianna Rose.
Mit Gitarre und Stimme schuf sie eine warme, persönliche Atmosphäre. Viele Gäste sprachen nach der Veranstaltung von einem besonderen Gemeinschaftsgefühl. „Ich bin begeistert. Es ist eine urige Stimmung, und man spürt, dass Liebe durch den Magen geht“, sagte eine Besucherin. Eine weitere Stimme aus dem Publikum fasste den Abend zusammen: „Sehr beachtlich für eine junge Frau – sehr lustig und zugleich tiefgründig.“
Musik mit Tiefgang
Gianna Rose stammt aus Niederösterreich und ist seit ihrer Jugend auf der Bühne. „Ich hatte meinen ersten Auftritt mit vierzehn. Seither mache ich verschiedene Projekte – Solo, Band und seit letztem Jahr Musikkabarett“, erklärte die Künstlerin. Ihre Musik vereint Humor mit Ernsthaftigkeit. „Gerade wenn ich Konzerte spiele, ist das oft sehr tiefgründig und kritisch. Im Kabarett kann ich aber mit Leichtigkeit arbeiten. Das liebe ich – diese Mischung aus Text, Musik und Gestik.“ Alle ihre Lieder und Arrangements entstehen in Eigenproduktion. Auch auf Plattformen wie Spotify sind ihre Stücke zu hören.
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Kooperation von Kunst und sozialem Engagement
Für die Pannonische Tafel war der Abend Teil einer Reihe, die Kultur mit sozialem Engagement verbindet. Die Einrichtung organisiert regelmäßig Lesungen, Wohnzimmerkonzerte und Tanzabende. „Es passiert einfach. Einmal ist es ein Kabarett, dann ein Konzert oder eine Lesung. Wichtig ist, dass wir vielen Künstlerinnen und Künstlern eine Bühne bieten – auch jenen, die sonst selten auftreten“, so Heidi Klug. Andrea Roschek ergänzt: „Wir werden auch künftig wieder Veranstaltungen anbieten – Karaoke, Tanzsalon, kleine Konzerte. Das alles trägt zur Gemeinschaft bei.“ Auch Gianna Rose sieht darin eine Win-Win-Situation: „Man kann Kunst und Kultur zugänglich machen, ohne Eintritt zu verlangen. Gleichzeitig profitieren Organisationen wie die Pannonische Tafel, weil viele Menschen sie kennenlernen.“

Kultur, die verbindet
Die Initiative, Kultur kostenlos anzubieten, fand beim Publikum breite Zustimmung. „Ich finde das großartig. Es wäre schön, wenn noch mehr Menschen kommen würden – und wenn solche Abende regelmäßig stattfinden“, sagte ein Besucher. Ein anderer Gast betonte den Gemeinschaftsgedanken: „Es ist schön, wenn Menschen, denen es gut geht, zusammenkommen und gemeinsam Zeit verbringen. Genau das ist der Sinn solcher Abende.“
Die Pannonische Tafel Oberpullendorf möchte diese Veranstaltungsreihe fortsetzen. Wer Interesse hat, selbst ein Wohnzimmerkonzert oder eine Lesung zu gestalten, kann sich beim Verein melden. „Jede und jeder kann sich ausprobieren – ob mit Musik, Gedichten oder kleinen Kunstprojekten. Das ist eine wunderbare Möglichkeit, Neues zu entdecken“, so Heidi Klug abschließend.
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